Wandern auf dem RheinBurgenWeg: Entlang romantischer Burgen und traumhafter Aussichtspunkte

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Anzeige | Beim Wandern auf dem RheinBurgenWeg genießen wir neben traumhaften Ausblicken auf alte Burgen und den Fluss die Natur in ihrer ursprünglichen Form.

Wandern auf dem RheinBurgenWeg: Von Bad Salzig nach Oberwesel

Nach zwei ersten Regentagen starten wir unsere Wanderung erst so richtig in Bad Salzig. Den leichten Nieselregen an diesem Nachmittag nehmen wir in Kauf, als wir uns voller Freude darüber, dass es endlich losgeht, zur Traumschleife Fünfseenblick aufmachen. Sie gehört zur 9. Etappe des RheinBurgenweges, der über 190 Kilometer von Bingen nach Remagen entlang der linken Seite des Mittelrheins durch das Rheinische Schiefergebirge verläuft. Im Gegensatz zum rechtsrheinischen Rheinsteig, geht es auf diesem Weitwanderweg weniger sportlich zu und es gibt genügend Möglichkeiten, die traumhafte Aussicht über das Tal zu genießen.

Der Mittelrhein ist an dieser Stelle am Breitesten und es sind viele Schiffe unterwegs – voll beladene Frachter, aber auch mindestens genauso viele Flusskreuzfahrtschiffe. An beiden Ufern fahren immer wieder lange Güterzüge über die Gleise. In unserer erhöhten Position dauert es nur wenige Minuten, bis der Kopf frei wird. Wir konzentrieren uns nur noch auf die Natur, die uns umgibt. Dichtes Blätterdach schützt uns gut vor dem feinen Regen. Nach den Regenfällen der letzten Tage bahnen sich nun kleine Bäche den Weg hinunter in Tal. Der Waldboden ist aufgeweicht und es tropft von vielen Ästen. Zusammen mit dem glänzenden Moos und parallel zum Boden wachsenden Bäumen wirkt die Szenerie schon fast verwunschen.

Im Tal fühlen wir uns wie in einer fremden Welt eingeschlossen: von hohen Felsen an beiden Seiten des Rheinufers und dem Nebel, der in den Wäldern hängt. Die Rheinschleifen erscheinen uns an diesem Tag wie eine norwegische Fjordlandschaft. Ich habe zwar noch keine gesehen, aber genauso stelle ich sie mir vor. Es ist angenehm kühl und ein Lichtstrahl späht zwischen zwei Felsen hindurch. Die Burgen Katz und Maus auf der gegenüberliegenden Rheinseite fügen sich ganz selbstverständlich in dieses fantastische Bild. Um die Rheinburgen ranken sich viele Legenden und während einige von ihnen besichtigt werden können, befinden sich diese beiden in Privatbesitz und sind für neugierige Wanderer leider nicht zugänglich.

Es ist schön, die beeindruckenden Aussichten gemeinsam genießen zu können. Zu anderen Zeiten schweigen wir wieder und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach – oder genießt es, dass mal gar keine Gedanken im Kopf herumschwirren. Auch darum habe ich in den letzten Jahren das Wandern für mich entdeckt. Was mich als Kind wohl schnell langweilte, nehme ich nun als Geschenk an und weiß besonders den meditativen Aspekt des Wanderns zu schätzen.

Auch wenn uns sonst kaum andere Wanderer entgegenkommen, sind wir selten allein. Häufig liegt der Geruch von Schafen in der Luft und wenn wir dann an ihr Gehege kommen, blöken sie uns aufgeregt an und begleiten uns noch ein Stück. Auch an Pferde- und Kuhweiden führt unser Weg vorbei. Weniger leicht zu entdecken sind hingegen die zwei Waldmäuse, die plötzlich neben uns im Unterholz auftauchen. Wir stehen ganz still und beobachten die süßen Nager und ihr Spiel rund um einen toten Baumstamm. Sie lassen sich auch beim Fressen nicht von uns stören, nehmen uns vielleicht gar nicht wahr oder wissen, dass sie von zwei harmlosen Wanderern nichts zu befürchten haben.

Der RheinBurgenWeg wird mit jedem Kilometer abwechslungsreicher. So wandern wir durch dichten Wald mit feuchtem Boden aus Schieferplatten, vorbei an Blumenwiesen und Weizenfeldern und einmal sogar über einen alpinähnlichen Klettersteig, der mich an einigen Stellen schon ganz schön ins Schwitzen bringt. Auch durch die Höhenmeter ist der Weg nicht zu unterschätzen und zu einem wohligen Gefühl der Entschleunigung mischt sich auch hin und wieder der Gedanke: Ich kann nicht mehr! Zum Glück gelangen wir in sehr regelmäßigen Abständen immer wieder zu Aussichtspunkten und Picknickplätzen, einer schöner als der letzte, sodass hier niemand lange “leiden“ muss.

Ab und zu treffen wir auf Hindernisse wie einen umgekippten Baum, der unseren Weg versperrt oder einen aufgeplatzten Heuballen, der den Hang hintuntergerollt und kurz über dem Wanderweg im Geäst der Bäume hängengeblieben ist. Vollkommen von Moos bewachsene Bänke hat sich die Natur längst zurück erobert. Und immer wieder fällt unser Blick auf die Burgen auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins. Dadurch, dass der Fluss an dieser Stelle so viele Schleifen macht, verschwinden sie schnell wieder aus unserem Blickfeld und wenn wir wieder aus dem Wald heraustreten, blitzen schon die Turmspitzen der nächsten Burg in der Ferne auf.

Romantische Burgen im Mittelrheintal

Was in dunkleren Zeiten Feinde fernhalten sollte, wirkt heute nicht minder abschreckend: Der Aufstieg zur Burg. Es ist unser Glück, dass uns auf genau den zwei Burgen, die wir während unserer Wanderung besichtigen, nicht nur kalte Ruinen, sondern jeweils auch ein Hotel mit Restaurant empfängt.

Burg Rheinfels die größte Burgruine am Rhein

Auf der Burg Rheinfels wäre ich nach dem anstrengenden Aufstieg bei hochsommerlichen Temperaturen schon mit einem kleinen Café und einer Toilette zufrieden gewesen. Stattdessen treffen wir hier oben auf ein Schlosshotel mit Burgschänke und Burglädchen. Wir erhaschen den letzten freien Tisch auf der Terrasse mit Blick auf den Rhein und den kleinen Hafen von St. Goar und bestellen uns zur Stärkung nicht nur ein leckeres Mittagessen, sondern auch noch eine köstliche Nuss-Sahne-Torte. Danach möchten wir natürlich auch die historische Burganlage besichtigen, deren Bau auf das 13. Jahrhundert zurückgeht. Die Mauern könnten bestimmt viele Geschichten von Belagerungen und Eroberungen erzählen. Da wir kurz vor Ende der Öffnungszeiten am Eingang ankommen, wird das Tor hinter uns schon geschlossen. Das wäre wohl die perfekte Gelegenheit, einmal auf einem echten Burghof zu übernachten. Die Stadt St. Goar unterhalb der Burg sah allerdings auch ganz hübsch aus und wir freuen uns dann doch zu sehr auf ein richtiges Bett im Hotel.

Luxushotel auf der Burg Schönburg

Am Tag darauf folgt schon die nächste Zeitreise. Auf der Burg Schönburg (enstanden im 12. Jahrhundert) oberhalb von Oberwesel sind wir zwar „nur“ zum Teetrinken, aber auch das ist in dem historischen Ambiente ein tolles Erlebnis. Der Tee wird hier in altem Geschirr und mit Silberbesteck serviert. Dazu bringt die Kellnerin eine goldene Sanduhr die anzeigt, wann der Tee durchgezogen ist. In der Bibliothek der Burg, in die wir kurz einen Blick werfen, brennen echte Kerzen und die Wände sind mit Schwertern geschmückt. Somit bietet die Schönburg den idealen Abschluss unserer Wanderung durch das wunderschöne und märchenhafte Mittelrheintal.

Man muss gar nicht immer weit fahren oder gar in ein anderes Land fliegen. Wie ihr seht, kann man auch in Deutschland atemberaubende Natur erleben und ich freue mich schon jetzt auf unsere nächste Wanderetappe am Rhein! Der RheinBurgenWeg führt meist nah am Rhein entlang, ist super ausgeschildert, auch für Anfänger geeignet und bietet sehr viele pittoreske Picknickplätze und Aussichtspunkte. Mit dem WanderCent könnt ihr die Pflege der Wanderwege unterstützen.

Städtetrip nach Koblenz

Koblenz war der ideale Ausgangspunkt für unsere Rheinwanderung. Trotz Dauerregen hatten wir viel Spaß dabei, die für uns neue Stadt zu entdecken. Einen ersten Überblick verschaffen wir uns mit der Seilbahn Koblenz, die hier seit der BUGA 2011 über den Rhein zur Festung Ehrenbreitstein führt. In der zweitgrößten Festungsanlage Europas werden wir von szenischem Hufgetrappel und Hofmusik empfangen. Im Landesmuseum Koblenz besuchen wir eine interaktive Ausstellung über die Römer und lernen dabei auch, wieviele Spuren sie am Rhein hinterlassen haben. Schließlich wurde Koblenz einst auch als römische Siedlung gegründet.

Trocken bleiben wir auch bei der Fahrt mit dem Altstadt Express, der uns in den historischen Teil der Stadt führt. Nach einer angenehmen Nacht im Sander Hotel Koblenz schlagen wir am Frühstücksbuffet ordentlich zu, bevor unsere Wanderung startet. Für unseren kurzen Aufenthalt war die Lage des Hotels nahe der Koblenzer Altstadt ideal. Das Frühstücksbuffet könnte man bestimmt noch etwas nachhaltiger gestalten, insgesamt haben uns aber die kurzen Wege und das hübsche Design des Hotels überzeugt.

Burgenrundfahrt auf dem Rhein

Die erste Etappe kürzen wir ein wenig ab und fahren gemütlich mit der Personenschifffahrt Merkelbach von Koblenz nach Rhens. Dabei können wir schon einen Blick auf die ersten Burgen und Schlösser links und rechts des Flusses werfen und werden zusätzlich mit vielen Infos zu den Bauwerken versorgt. Nach einem kurzen Besuch des historischen Ortskerns von Rhens können wir schließlich unsere Tour starten.

Ich bedanke mich bei Koblenz-Touristik für die Einladung und freundliche Zusammenarbeit.

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